Leder und Pflege:

Kaufberatung für Leder und Leder Pflege:  
Lederrolle Werkzeug
Der Preis für eine gute Ledertasche oder ein schönes Ledersofa ist anfänglich oft hoch, aber  diese Tasche oder das Sofa wird Sie vielleicht 20- 30 Jahre begleiten. 
Dafür braucht jedes Lederprodukt  aber immer unsere Unterstützung durch gute und regelmäßige Pflege. 
Durch gute Lederpflege werden auch Schäden verhindert, die eine Reparatur erfordern. 
Aber für bereits vorhandene Schäden gibt es bei echtem Leder eine große Chance diese durch einen Lederfachmann beheben zu lassen. 
Auch alte Vintage Artikel aus Leder vom Flohmarkt  sind nach einer fachmännischen Aufarbeitung wieder frisch und einsatzbereit.  

Eigenschaften von Leder: 
Lederbücher Lederhülle

Jedes Lederfell ist einzigartig vom Narbenbild/ Farbe und kann auch mal kleine optische “Fehler” haben. Dies ist ein Zeichen für die Natürlichkeit des Produktes Leder. Ähnlich wie bei Bäumen und Holz ist jede Lederhaut ein Einzelstück der Natur. 
 
Leder mag keine pralle Sonne und Hitze auf lange Dauer. Deshalb am besten keine Ledersofas am Fenster ohne Rollo stellen, keine Lederjacken oder Ledertaschen direkt an die Glastür hängen und Lederschuhe nach dem Tragen immer gut auslüften lassen. 

Leder darf nass werden, braucht aber dann Zeit zum Trocknen.  
Nasse Ledertaschen oder Lederjacken in Form ziehen, Lederschuhe leicht mit Papier ausfüllen und dann kühl trocknen lassen. Bitte benutzen Sie  keinen Fön oder Wäschetrockner, stellen Sie nasse Lederschuhe nicht auf die Heizung. 
 
Leder hat viele positive natürliche Eigenschaften beim Tragen, die Menschen schon seit Jahrtausenden nutzen. 
Die Körperwärme wird gespeichert, überschüssige Wärme und Feuchtigkeit wird abgegeben. 
Dickes Leder schützt vor z. B. Verletzungen, heute noch bei Motorradbekleidung, Schutzwesten und Schweißhandschuhen. 
Dünneres Leder ist anschmiegsam und formt sich mit jedem Tragen besser. Es wird mit den Jahren immer bequemer.  
Lässt man Lederhosen oder Lederschuhe jedoch längere Zeit im Schrank liegen, „schrumpfen“ diese ein wenig und wirken hart. 
Dies lässt sich „warmtragen“ aber wieder rückgängig machen. 
Nur selten getragene Lederschuhe sollten deshalb am besten mit passenden Schuhspannern aufbewahrt werden.  
Alle Lederprodukte bei längerer Nichtbenutzung  unbedingt vor Knick- und Faltenbildung schützen. 
 
Leder und auch Fell müssen atmen können.  Deshalb darf man Leder nicht in Plastiktüten oder in feuchten Räumen aufbewahren, es besteht sonst die Gefahr von Schimmelbildung! 
Wenn Sie Ihre Lederprodukte längere Zeit nicht nutzen möchten, dann am besten in einem atmungsaktiven Staubbeutel kühl und trocken in einem Schrank lagern. 
 

Lederpflege allgemein: 

Leder mag keine scharfen Reinigungsmittel! 
Wenig Wasser und ein bißchen Seife helfen mit Geduld meist viel besser! 
Filzstift, Kugelschreiber und andere hartnäckigen Flecken gehen auch mit Benzin oder Aceton nicht weg und das Leder ist nur noch „ruinierter“.  
Leder lebt von der Lebendigkeit im Gebrauch. Abrieb, Nachdunkeln und auch Kratzer und Flecken gehören zum Leben des Leders dazu. 

Wenn Sie Lederpflege- oder Reinigungsmittel zum ersten Mal auf Lederprodukten anwenden, unbedingt immer erst innen am Rand  vorher ausprobieren. 
Manche „falschen“ Lederpflegemittel hinterlassen Rückstande, die sich nicht mehr entfernen lassen! 

Bitte prüfen Sie immer zuerst aus welchem Leder Ihr Produkt hergestellt wurde oder fragen Sie beim Kauf danach. 

Ist Ihr Lederprodukt aus Velours- und Nubuk Leder? Oder aus Glattleder /Nappaleder  offenporig oder geschlossen ? Ist es ein unbehandeltes Naturleder? Oder ist es vielleicht aus antikem Reptil Leder? 
 

Erst dann können Sie unterschiedliche Leder-Tipps anwenden und  entsprechende Reinigungs- und Pflegemittel einsetzen. 
Die Produktauswahl für Lederpflegemittel ist sehr groß, jedes Jahr kommen neue hinzu. 
Wir verwenden für unsere Lederprodukte ausschließlich nur 3 Produkte: 
 
1. Imprägnierspray neutral für alle Leder 
2. Lederseife für hartnäckigere Flecken ( nicht Velourleder geeignet) 
3. Lederfett neutral (nur für Glattleder) 
 
 
Lederpflege für Velour-und Nubuk Leder: 
Vor dem ersten Tragen sollte man alle Lederartikel imprägnieren. Da schützt vor Nässe und auch bedingt vor Staub. Dies sollte man von Zeit zu Zeit wiederholen. 
Schmutz vorsichtig- immer nur in einer Richtung – ausbürsten.( z. B Kreppbürste, weiche Kleiderbürste) 
Ausgeblichene Velour-und Nubuk Leder können eventuell mit Farbimprägnieren aufgefrischt werden. 

Lederpflege für Glattleder: 
 
Bei Glattleder unterscheidet man zwischen Anilinleder( Oberfläche offenporig) und Nappaleder ( Oberfläche geschlossen). Den Unterschied erkennt man durch den Test mit ein wenig Feuchtigkeit:  
Dringt die Feuchtigkeit ein und das Leder wird an dieser Stelle dunkler ist es Anilinleder. 
Bleibt es farblich gleich und die Feuchtigkeit dringt nicht ein,  ist es Nappaleder.  

Anilinleder sollte man vor dem ersten Tragen imprägnieren. 
Schmutz vorsichtig mit Wasser und nur wenig Seife (eventuell Wollseife) und weichem Lappen abwaschen. Eventuell leichte Lederlotion oder Lederfett. 
Lotion/ Fett nur, wenn es vorher getestet innen wurdeOffenporiges Leder wird nach dem fetten dunkler, man hat eventuell Streifen oder Flecken, wenn es unsachgemäß aufgetragen und angewendet wird. 
 
Nappaleder ist das pflegeleichteste Leder. 
Es ist problemlos mit Wasser und Seife abwaschbar, sollte auch aber auch mindestens 1 X jährlich eingefettet werden. Danach einige Stunden trocknen lassen und überschüssiges Fett mit Mikrofasertuch wegpolieren. 
Leichte Kratzer lassen sich mit den Handballen oft wegpolieren. 

Naturleder: 
Naturleder sind meistens ungefärbt, pflanzlich gefärbt und haben eine unbehandelte Oberfläche . Naturleder verändert sich dadurch farblich schneller als andere Lederarten. Naturleder neigen zu Flecken, Ausbleichen oder Nachdunkeln und „Patina“ – dies ist auch so gewollt und meist nicht zu ändern.  
Schmutz lässt sich  am besten mit Lederseife entfernen, nach dem Trocknen dann sparsam und gleichmäßig Lederfett auftragen- macht das Leder aber dunkler! 


Antike Reptil Leder:
 Krokodilleder koffer
Altes Reptil Leder neigt zur Brüchigkeit, deshalb fette ich auch Reptil Leder, aber sparsam und mit Bedacht! Einige Stunden trocknen lassen, überschüssiges Fett mit Mikrofasertusch nachpolieren.  
Bei Krokodilleder nimmt zu viel Fett nimmt den Glanz. 
Auch die Nähte brauchen Fett, damit sie haltbar bleiben. Die sind früher aus Baumwolle gewesen, heute sind die aus Nylon, da hilft das leider nicht. 
„Reptan“ von Colonill ist Lederfett speziell für Reptil Leder entwickelt worden, es ist zwar teuer aber effektiv.  
Vorsicht  bei Schlangenleder, raue Putztücher hinterlassen „Flusen“ in den Schuppen. 

Natürlich brauchen Ledertrensen für Pferde eine andere Lederpflege als eine elegante Nappalederjacke. 
Auch Wanderschuhe werden anders beansprucht als die Lederschuhe für die Hochzeit. 
Bitte glauben Sie deshalb nicht an „Universaltipps“ aus TV oder Internetquellen. 
Olivenöl, Hautlotion und Waffen Öl sind nicht unbedingt für Ihr Lederprodukt geeignet. 
Es kann zu unwiederbringlichen Schäden, schlechten Gerüchen  und Unbrauchbarkeit führen, wenn man mit diesen Mittel  Leder behandelt. 
 
Wenn Sie Ihr Lederprodukt  lieben und regelmäßig richtig pflegen, wird es Sie Ihr Leben lang begleiten.